Über den Begründer der Bakteriologie

Am 11. Dezember 1843 wurde Robert Koch geboren. Er war das dritte Kind, von dreizehn, der Bergmannsfamilie Hermann und Mathilde Koch aus Clausthal. In manchen Veröffent-
lichungen steht als Geburtsort "Clausthal- Zellerfeld". Das ist aber falsch, da die Orte Clausthal und Zellerfeld erst 1924 fusionierten.
Die Regel besagt, das Söhne eines Bergmanns auch wieder ihr Brot mit bergmännischer Arbeit verdienen und somit die Familientradition fortsetzen. Sein Eifer beim Lernen und die daraus resultierenden Zeugnisse ermöglichten es dem jungen Robert Koch, aus dieser Tradition auszubrechen. Er begann 1862 in Göttingen ein naturwissenschaftliches Studium um Lehrer zu werden. Er wechselte aber bald zur Medizin und legte 1866 das Staatsexamen ab.
Er war Assistent in Hamburg, praktizierte in Langenhagen bei Hannover und wurde 1872 Kreisphysikus in Wollstein (im damaligen preuß. Regbez. Posen). "Hier gelang ihm durch exakte, an Kaninchen und Mäusen angestellte Versuche der Nachweis, dass es spezifi-
sche, klinisch scharf charakterisierte Wundinfektionskrankheiten gibt, die durch spezifi-
sche, morphologisch voneinander ganz verschiedene, pathogene Bakterien von Tier zu Tier durch Impfung übertragbar sind." (Meyer KV Lex.1905) In dieser Zeit hat er auch nachgewiesen, dass die im Blut der milzbrandkranken Lebewesen von früheren For-
schern gefundenen glashellen Stäbchen lebende pflanzliche Organismen sind, die zu langen Fäden auswachsen und im Innern Sporen bilden, die wieder zu den selben Stäb-
chen heranwachsen.
Auf Grund dieser Enddeckungen wurde Robert Koch 1880 in das Kaiserliche Gesundheit-
samt berufen. Hier beschäftigte er sich zunächst mit dem Nachweis und der sichtbar Machung dieser Kleinstlebewesen, zum Beispiel mittels Einfärbung und der Darstellung mit Hilfe der Mikrofotografie. Er entwickelte auch eine Methode zur Gewinnung von Rein-
kulturen mit Hilfe von Nährgelatine. 1882 gelang ihm dann sein "großer Wurf "- die Ursa-
che der Tuberkulose unwiderlegbar nachzuweisen. Zwei Jahre später- "1884 entdeckte er in Kalkutta als Leiter der deutschen Cholerakommission in Ägypten und weiterhin in In-
dien den Erreger der asiatischen Cholera (Kommabazillus).
Auf das Studium der Lebenseigenschaften des Kommaba-
zillus begründete er die Maßnahmen zur Bekämpfung der Cholera, die, von der internationalen Sanitätskonferenz in Dresden angenommen, sich in der Folgezeit glänzend be-
währt und der Cholera ihre Schrecken genommen haben. (Meyer KV Lex. 1905)
1885 wurde ihm die neu errichtete ordentliche Professur für Hygiene an der Universität Berlin übertragen und 1891 wurde er Direktor des, auf seinen Wunsch, neu gegründeten Insti-
tuts für Infektionskrankheiten.
Weltweites Aufsehen erzielte Robert Koch mit der Vorstel-
lung seines Tuberkuloseimpfstoffes auf dem X. internatio-
nalen medizinischen Kongress in Berlin im Jahr 1891. Doch bei der Einführung des Impfstoffes gab es ungeahnte Schwierigkeiten, der Impfstoff zeiget nicht die erhoffte Wir-
kung. Zum Glück stellte sich aber heraus, dass der Impfstoff selber in Ordnung war, nur die Dosis stimmte nicht.
In den jahren 1896 bis 1907 war Robert Koch mit seinem Mitarbeiterstab viel auf For-
schungs- und Vortragsreisen. Er war in den USA, in Japan, Indien und vielen afrika-
nischen Ländern unterwegs. Aus den afrikanischen Ländern stammen seine tropenhy-
gienischen und parasitologischen Forschungsergebnisse, wie beispielsweise über den Erreger der Pest, der Rinderpest, der Malaria oder auch der Schlafkrankheit.
Seine hervorragenden wissenschaftlichen Leistungen und Erfolge wurden 1905 mit dem "Nobelpreis für Medizin" gewürdigt.
Robert koch starb am 27. Mai 1910 in Baden-Baden.
Wenn Sie den heutigen Ort "Clausthal-Zellerfeld" besuchen, dann kommen Sie bei einem Stadtrundgang auch an seinem Geburtshaus und Wohnhaus vorüber.


Das Geburtshaus von Robert Koch in der Osteröder Str. 13


Sein Wohnhaus steht am Kronenplatz. Davor steht auch eine Büste von ihm.